Neurologische Erkrankungen

INNTEO ASM DAVID OTTOBOCK Neurologische Erkrankungen

© Ottobock

INNTEO Innovative Technische Orthopädie

Zu den neurologischen Erkrankungen gehört eine Vielzahl von Krankheiten, die durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden. Je nach Ursprung und Ausprägung stellen sich die Auswirkungen und dadurch entstandene Beeinträchtigungen verschieden dar.

Für einen bestmöglichen Therapieverlauf und Ihre erfolgreiche Rehabilitation ist eine gesicherte Anamnese und Diagnose sehr wichtig. Zusammen mit einigen weiteren Informationen leiten sich der gewünschte Funktionsumfang und eine Empfehlung für Ihr geeignetes Hilfsmittel ab.

Post / PostPolio

Bei einer Polioerkrankung handelt es sich um eine von Polio-Viren hervorgerufene Infektionskrankheit. Das Polio-Virus befällt vorwiegend das Zentralnervensystem. Bei 0,1% aller Infektionen kommt es dabei zu anschließenden Lähmungen. Eine Infektion erfolgt durch die Aufnahme von infizierten Lebensmitteln über welche das Virus dann die Mund- und Rachenhöhle erreicht und in den Körper gelangt.

Lesen Sie dazu auch weitere Informationen

hier
  • Bei einer Polio/ einem Postpoliosyndrom treten häufig auf:
  • Muskelschwund
  • Krämpfe/ Muskelzuckungen
  • Geringere Toleranz gegenüber Kälte
  • Instabile Gelenke und Deformitäten
  • Reduzierung der Kraft und Kraftausdauer
  • Schmerzen in Muskeln und Gelenken

Multiple Sklerose

Bis heute ist die genaue Ursache der Multiplen Sklerose (kurz MS) noch nicht geklärt. Angenommen wird, dass es sich um eine Fehlreaktion des körpereigenen Immunsystems handelt, also um eine Autoimmunerkrankung. Statt auf fremde Strukturen, wie eindringende Krankheitserreger, kämpft das Immunsystem auf die eigenen. Vermutlich spielen auch erbliche Faktoren, Viren und auch Umweltfaktoren oder geografische Faktoren eine Rolle. Die Vermutung liegt nahe, dass ein ganzer Verbund von Faktoren die Krankheitsentstehung bedingt.

Infolge einer MS-Erkrankung können viele unterschiedliche neurologische Symptome auftreten:

  • Spastische Lähmungen der Extremitäten
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Armen und Beinen
  • Erschöpfungszustände, starke Müdigkeit
  • Störungen der Feinmotorik
  • Gang- oder Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen

Die Symptome hängen von den Nervenfasern, die betroffen sind ab. So kommt es bei Nervenfasern, welche Sinnesinformationen weitergeben zu sensorischen Störungen. Bei einer Störung der Signale an Muskeln hingegen sind Bewegungsstörungen oder Ausfälle die Folge. Häufig äußern sich diese Symptome in Form von Schüben, die z. B. durch körperliche und seelische Belastung oder auch Infekte hervorgerufen werden und in Stärke und Häufigkeit unterschiedlich sein können. Keine MS gleicht dabei der anderen.

Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall handelt es sich um akut auftretende gefäß- bzw. durchblutungsbedingte Störungen des Gehirns. Bei ca. 79% der Fälle kommt es bei einem Schlaganfall zu einem Verschluss (Ischämie) eines gehirnversorgenden Blutgefäßes wie z.B. durch ein Blutgerinnsel oder durch Verkalkung. Eine Blutung im Gehirn (Hämorrhagie), also genau das Gegenteil, erleiden ca. 14% der Betroffenen. Auf Grund geschädigter Gefäße kommt es in diesen Fällen dann zu einer Einblutung in das Gehirn. In beiden Fällen ist aufgrund einer lokalen Durchblutungsstörung die Versorgung für die betroffenen Regionen des Gehirns nicht mehr ausreichend.
Anders als die meisten Körperzellen sind Nervenzellen fast vollständig auf Sauerstoff und Glucose zur Gewinnung der für Ihren Stoffwechsel benötigten Energie angewiesen. Eine Unterbrechung der Blutversorgung führt in kürzester Zeit zu Zellschäden.
Schätzungen zufolge kommt es jährlich zu ca. 270.000 Schlaganfällen. Es wird angenommen, dass in Deutschland fast 1,3 Millionen Bürger von den Folgen eines Schlaganfalls betroffen sind. Aufgrund unserer älter werdenden Gesellschaft gehen Prognosen davon aus, dass in den kommenden Jahrzehnten die Zahl an Erkrankten noch deutlich zunehmen wird.

Die Symptome und Auswirkungen nach einem Schlaganfall sind vielfältig. So können körperliche, neurophysiologische und auch psychologische Folgen auftreten. Wie zum Beispiel:

– Manchmal gehen nach einer schnellen Behandlung und erfolgterTherapie die Auswirkungen vollständig zurück
– Aphasie – Verlust oder Störungen der Sprache
– Sehstörungen
– Einschränkungen, Lähmungen des Gesichtsfeldes
– Taubheitsgefühle
– Halbseitenlähmung
– Dysphagie – Schluckstörung
– Konzentrationsstörungen
– Depressionen

Erfahrungen, drei Monate nach einem Schlaganfall:

  • 25% der Patienten sind noch nicht gehfähig.
  • 66 % der Patienten sind in der Gehfähigkeit beeinträchtigt.
  • 33 % der Patienten können den Arm noch nicht bewegen.
  • Bei 50 % ist die Geschicklichkeit noch eingeschränkt.